Zugegeben: Der BVV-Pokal fristet in Unterfranken ein eher unbeachtetes Dasein. Die Spiele werden in aller Regel während des Trainings der Heimmannschaft ausgetragen und auch die Presse nimmt von diesem Wettbewerb kaum Notiz. Um so interessanter mutet die Tatsache an, dass in diesem Jahr im Kreis Ost (Wü/SW) sogar 21 Damenmannschaften für den Pokal gemeldet hatten. Recht überraschend erreichte die Mannschaft des TSV Aschach am vergangenen Freitag durch einen Sieg gegen TSV Iphofen II den Einzug ins Viertelfinale.
Nach einem Freilos in der 1. Runde wurde dem Aschacher Team für das Achtelfinale die Reserve des TSV Iphofen als Gegner in eigener Halle zugelost. Die Gäste aus der „Knaufstadt“ am Schwanberg trafen zwar leicht verspätet in Bad Bocklet ein, zeigten dann aber schon beim Einspielen, dass sie ihr Handwerk durchaus verstehen. Das deutlich niedrigere Durchschnittsalter glichen sie durch ihre körperliche Überlegenheit wieder aus.
Dieser Eindruck während der Einspielzeit bestätigte sich dann im ersten Satz. Aschach konnte zwar mit 2:0 in Führung gehen, musste dann aber schnell einer 7:2 Führung der Gäste hinterher laufen. Die Partie gestaltete sich danach recht ausgeglichen, und hätten die Aschacher Damen mehr Kapital aus ihrem Aufschlagsrecht gezogen, dann wäre schon der erste Durchgang erfolgreich verlaufen. Durch verfrühte Aschacher Weihnachtsgeschenke in Form von verschlagenen Aufgaben konnte die Gastmannschaft jedoch den Vorsprung ins Ziel retten.
Trainer Walter Kuhn schickte seine Mannschaft anschließend in leicht veränderter Formation aufs Feld: Die Spielgestaltung lag zwar weiterhin in den inzwischen bewährten Händen von Anna-Lena Kessler, aber bei der Besetzung der Diagonalangreiferin tauschten Jasmin Kaiser und Caro Gabel ihre Positionen. Ob dieser Wechsel letztlich den Ausschlag dafür gab, dass sich das Blatt wendete, oder ob dies durch zwei Aufschlagserien von Anna-Lena und Caro eingeleitet wurde, wer weiß? Jedenfalls näherten sich die Aschacherinnen durch schnelle Mittelangriffe und eine konsequente Feldverteidigung immer mehr dem Satzausgleich, der schließlich auch gelang.
Da im Pokal nur zwei Gewinnsätze gespielt werden, wurde also bereits jetzt zum Entscheidungssatz neu ausgelost. Zwar ging Iphofen gleich mit 3:0 in Führung, doch sorgten die harten Aufschläge von Anna-Lena und Mannschaftsführerin Carina Baier für den Ausgleich zum 7:7 und beim Seitenwechsel lag Aschach in Front. Es entwickelte sich ein umkämpftes Finale, bei dem das Aschacher Team letztlich knapp aber verdient als Sieger hervorging.
Im Viertelfinale des Kreispokals wartet nun im neuen Jahr ein noch etwas spielstärkeres Team auf unsere Mannschaft. Eventuell könnte uns sogar das Bezirksliga-Team aus Iphofen zugelost werden. Warten wir es ab.
Walter Kuhn